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Oman
55° 0′ O und 20 °0′ N

Am Nachmittag des 26. November 2004 um ca. 15.30 Uhr Ortszeit erreichen wir den Punkt, an dem wir einen Augenstein ablegen wollen. Es ist ein Grenzstein zwischen dem Sultanat Oman und dem Königreich von Saudi-Arabien auf genau 55° 0' O und 20° 0' N. Es ist die Stelle, an der sich die Richtung des Grenzverlaufs von etwa WSW auf NNO ändert.

Seit über drei Tagen fahren wir mit drei TOYOTA Landcruisern durch die weiten Sanddünenfelder der südlichen Rub Al Khalil oder Rub al-Chali. Dazu heißt es z.B. in der Fischer Länderkunde (Nordafrika / Vorderasien; S.195): „Die Wüste Rub al-Chali hingegen, die Große Arabische Sandwüste, die fast den ganzen Südosten der Halbinsel Arabien einnimmt, ist siedlungs- und menschen-leer (<The empty quarter>). Sie wird von mächtigen Dünenzügen mit bis zu 300m relativer Höhe durchzogen und stellt die größte zusammenhängende Sand-fläche der Erde dar. Dies, sowie ihr extrem arides Klima und das Fehlen fast aller Oasen macht sie zu einem besonders schwer zugänglichen Gebiet Arabiens.“ Sie bedeckt eine Fläche von mehr als einem Drittel Deutschlands.
Durch diesen Teil Arabiens führt unsere Omanreise, weil alle Reiseteilnehmer Wüstenliebhaber sind. Nun sind wir da angelangt, wo wir Volker Steinbachers Augenstein |

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ablegen. Er liegt auf dem Grenzstein und schaut vom Oman nach Saudiarabien hinein, auf eine Düne, von kleinen Büschen bewachsen, wie hier die ganze Region. Das Gebiet der großen und intensiv farbigen Dünen haben wir bereits durchfahren und verlassen.
Einen großen Teil Omans hat der Stein im Handgepäck durchfahren. Er erlebte keines der Märchen aus 1001 Nacht. Oman ist ein moderner Staat. In etwas über 30 Jahren, seit 1970, hat das Staatsoberhaupt Sultan Qabus Bin Said den Oman zu einem weltoffenen, mit guter Infrastruktur versehenen Land gewandelt. Auch die Bewohner sind offen und freundlich den Fremden gegenüber und die am häufigsten gestellte Frage ist die nach dem Wohlergehen der Landesgäste.
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Kirsten und Friedrich Bergerhoff, Frankfurt am Main
2004
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