Neuseeland


Ross




Der Weg der Steine
Das Historic Empire Hotel in Ross, das unserem zweiten Stein ein Dach ueber dem Auge bietet.


Liebe Stein-Freaks,

ich bin der zweite Augen-Stein, der jedoch schon lange die Suedinsel angepeilt hatte. Also auch von mir geht ein Kia ora rund um die Welt. Ich nenne mich Pohatu, denn das ist der Maori-Name fuer Steine unserer Art und Groesse.


Der Weg der Steine
Der offenen Kamin, wo der Stein nun steht.

Der Weg der Steine
Mit anderen Steinen und allerkei Kram.


Nach einigen Tagen in Wellington setzten wir mit der Faehre nach Picton ueber, uebernachteten dort in einem ziemlich fertigen Backbacker-Hostel und fuhren dann in einem Rappel-Bus die Westkueste runter bis Greymouth. Hier hatten wir die Idee, mich bei Les Lisle abzusetzen. Das ist ein 80-jaehriger Pub- und Hostelbesitzer mit langem Bart am einsamen Lake Mahinapua. Er ist ein echtes Original, das es schon auf die Aufschlagseite von Geo Spezial Neuseeland gebracht hat. Er erzaehlt allen Besuchern davon, dass er in den 50er Jahren in der duenn besiedelten Gegend einen neuseelaendischen Yeti gesehen hat. Andere sollen damals behauptet haben, Les habe ziemlich einen ueber den Durst getrunken und im Mondschein seinen eigenen Schatten gesehen.

Vergilbte Zeitungsartikel dokumentieren, dass die Story einst fuer Aufsehen gesorgt hatte. Les waere ein guter Gastgeber fuer mich gewesen.


Der Weg der Steine
Was der Stein sieht:
den Pub mit Barkeeper Jim, einigen Locals und der Katze Sue auf dem Hocker.



Der Weg der Steine
Sue taucht nochmals draussen vor einem Pizzareklameschild auf.

Der Weg der Steine
Und falls der Stein um die Ecke guckt, sieht er den stattlichen Rothirsch samt gruener Kappe der irischen Brauerei Murphy's sowie Bilder von oertlichen Rugbyteams und ein Foto vom Honourable Roddy, dem 1907 in Ross gefundenen groessten Goldnugget Neuseelands.

Doch dummerweise war der alte Les am Tag unserer Ankunft nicht daheim, der Pub mit Vorhaengeschloessern verriegelt. Im letzten Augenblick hielt die Busfahrerin nochmals an, und wir durften noch bis in den naechsten Ort mitfahren. Er heisst Ross, ist im 19. Jahrhundert waehrend des Goldrausches entstanden. Wir bekamen im Historic Empire Hotel (www.empiregold.co.nz) ein Quartier. Und somit wurde der Pub - zur Ueberraschung aller - mein neues Zuhause. Ich hab's mir am 30. November (Uhrzeit auf dem Foto) ueber dem offenen Kamin zwischen anderen Steinen und viel Kram bequem gemacht. Ich kann in die Kneipe glotzen und dabei oft die Katze Sue auf einem Barhocker entdecken. Meistens sind auch viele Locals hier, die viel Westcoast-Bier trinken. Wirt Jim legt Wert darauf, dass seit 1866 Komfort und Gastlichkeit gross geschrieben werden. Falls ich um die Ecke sehen koennte, wuerde ich den ausgestopften Rothirsch mit Geweih erblicken. Er traegt sogar eine gruene Kappe der irischen Brauerei Murphy's. An den Waenden haengen Bilder von oertlichen Rugby-Teams, aber auch vom groessten Goldnugget Neuseelands, dem Honourable Roddy, der in der Gegend 1907 gefunden wurde. Noch heute wird hier nach Gold gesucht. Ausserdem gewinnen die Neuseelaender an diesem Kuestenstreifen den Greenstone, was Jade ist. Ihr seht also, dass ich mich in bester Gesellschaft befinde. Jetzt breche auch ich ab, denn ich habe Signale empfangen, dass unsere beiden noch umherreisenden Kumpels (Augen-Stein III und IV) inzwischen in Port Vila, Vanuatu eingetroffen sind.

Von dort also die Fortsetzung.

So long, Euer Pohatu (Stein)



Der Weg der Steine
Der offenen Kamin, wo der Stein nun steht, in Vergroesserungen mit anderen Steinen und allerlei Kram.


... weiter zu Vanuatu /Port Vila


Martin Feldmann, Frankfurt/Main
2005



siehe auch: Neuseeland /Mount Ruapehu | Vanuatu /Vila Port | Vanuatu /Sharks Bay