Mongolei Karakorum ![]() Karakorum liegt ca. 370 Km westlich von Ulaan Baatar, der Hauptstadt der Mongolei, am Fluß Orchon. Es ist auf einer der wenigen Teerstraßen der Mongolei zu erreichen. 1220 gründete Dchingis Khan Karakorum als Hauptstadt seines künftigen Großreiches. Sein Sohn Ögödei Khan ließ 1235 die Stadt befestigen und einen Palast errichten. In diesem Palast befand sich der sagenumwobene Silberbrunnen des französischen Goldschmieds Guillaume Boucher, der bei festlichen Anlässen vier verschiedene alkoholische Getränke spendete. Die Blüte der Stadt war kurz. Bereits 1260 verlagerte Kublai Khan die Hauptstadt nach Peking. Karakorum verkam zur Provinzstadt und wurde 1371 durch die Truppern der Ming Kaiser zerstört. 1585 wurde neben der Stadt das Kloster Erdene Dsuu gegründet. Das Kloster bedeckt eine Fläche von 420 x 420 m und ist von einer Mauer mit 108 Stupas umgeben. 1938 fiel das Kloster der Säuberungsaktion der Kommunisten gegen politische Gegner, zu denen die Lamas zählten, zum Opfer. Ein Großteil der Klosterbauten wurde zerstört. Bis 1990 nur als Museum betrieben, ist heute wieder ein kleines Kloster in Betrieb. Charchorin, wie Karakorum heute heißt, ist ein kleiner unbedeutender Ort. Die Einwohner leben vom - in der Mongolei seltenen - Ackerbau, den der Fluß Orchon ermöglicht. ![]() Wir haben den Augenstein auf einer Anhöhe des Changai Gebirges auf einen Owoo gesetzt. Owoo werden die Sitze der örtlichen Geister genannt, die auf Hügeln, Pässen und besonderen Orten aus Steinaufschichtungen gebildet werden und mit blauen Tüchern geschmückt werden. Auch die nicht Schamanengläubigen Mongolen umkreisen die Owoo’s dreimal und werfen bei jeder Umrundung einen Stein auf den Steinhügel oder legen Opfergaben ab. Gibt es einen passenderen Ort für einen Augenstern? Der Stein blickt auf das weite Tal des Orchon, auf die Klosteranlage Erdene Dsuu und die Ausgrabungsstätten des alten Karakorum. ![]() 19.08.2005 Gabi und Herbert Gais, München |