Kongo, Demokratische Republik


Shabunda







Der Stein schaut aus dem Gartenzaun des besten Gästehauses in Shabunda auf die Straße.

Weil es keine Straße nach Shabunda gibt, auch keine Wasserversorgung und keinen Strom, sind die Menschen wenigstens durch das Flugzeug mit der Außenwelt verbunden.

Das Ticket dafür können sich allerdings nur die wenigsten leisten. Wer nur sprechen muss, kann seit einigen Monaten immerhin telefonieren. Telefone und Karten gibt es in solchen Läden.

Wer reisen muss, so wie diese drei Frauen, geht zu Fuß. Die drei sind, um an einem Frauenseminar der evang.-luth. Kirche im Kongo teilzunehmen, 300 km zu Fuß marschiert. Jetzt tauschen sie sich aus und diskutieren, wie sie  ihre Situation und die ihrer Familien verbessern können. Die meisten der Frauen in Shabunda haben am eigenen Körper schrecklichste Gewalt erlebt. Sie wollen nur noch eins: FRIEDEN!

Im Krankenhaus werden nur Basisdienste angeboten. Was der Stein sieht, aber aus Respekt vor der Menschenwürde nicht als Foto zu sehen ist, sind die leerem Augen der vom Krieg traumatisierten Menschen. Diese Augen mußten solche Schrecknisse mit anschauen, dass sie sich seitdem weigern zu sehen.

Langsam wird es friedlicher in Shabunda. Nach den Wahlen im Kongo vom Jahr 2006 hoffen die Menschen in Shabunda darauf, dass sie jetzt in Frieden und Freude leben können. Auch wenn die Zeichen schon wieder auf Krieg stehen: Am Tag der Frauen machen  sie bei einer großen Demonstrationin Shabunda deutlich: Wir wollen Frieden und Gerechtigkeit!




Reinhard Hansen, Neuendettelsau
2007