Frankreich


Paris


Weg der Steine - Frankreich - Paris - Fotos vom Foucault´schen Pendel



Paris, den 1. Juli 2003, 14 Uhr Technisches Museum, rue st. martin 296

das foucault´sche pendel hängt genau unter der apsis der kirche. der kirchenraum ist von 3 wächtern bewacht. zuerst denke ich mir, hier kann ich niemals irgendetwas irgendwo ablegen, geschweige in der nähe des pendels. also interessiere mich erst mal für alle anderen ausgestellten exponate. es führt ein ausstellungsweg bis unter das dach des kirchenschiffes. ich beschließe diesen weg zu gehen und erst mal unbemerkt von dort oben das pendel zu fotografieren. dann steige ich wieder hinab und umkreise ein paar mal unauffällig das pendel . der wächter beobachtet mich, als ob er ahnt, dass ich die gesamte kirche sprengen möchte. plötzlich kommt ein junger student, geht direkt auf das pendel zu kniet sich davor auf den boden und macht ein paar fotos unterhalb der glasplatte von dem pendel. Na gut denke ich mir, also fotos machen ist wohl kein problem. Aber wie, den stein direkt an den fuß des pendels legen? jetzt betritt ein pensioniertes ehepaar, ich denke aus amerika, die kirche und steuert auf das pendel zu. erfürchtig verharrt es vor dem pendel und macht ebenfalls ein paar fotos. auf einmal verlässt der wächter seinen posten und verlässt die kirche. gute gelegenheit, aber das ehepaar denkt überhaupt nicht daran sich einmal die anderen austellungsstücke anzuschauen. egal, denke ich mir, nehme den stein, krabbel unter das pendel und lege den stein neben den Fuß der glasplatte. das ehepaar weicht zurück und blickt mich völlig entgeistert an. jetzt noch schnell ein paar fotos gemacht, bis der wächter zurück kommt. er kommt zurück, aber bemerkt den stein auf dem blitzsauberen boden nicht. das  ehepaar stürzt zu meiner verwunderung auch nicht gleich auf ihn zu. Ich schiesse noch ein paar fotos von dem pendel und verlasse langsam den kirchenraum. keine ahnung was passiert, wenn der stein mit dem auge unter dem pendel entdeckt wird, kann mir aber lebhaft ausmalen was für gedanken der fund auslösen wird…
andreas hansel



Jutta Heidt-Hansel und Andreas Hansel, Frankfurt/Main
2003