Fidschi


Suva




Der Weg der Steine

Ni sa bula, wie geht es Euch?

Acht Augen-Steine sind am 15. November in Fidschi gelandet und wollen im www erzaehlen, was es in der Suedsee zu sehen gibt. Ich bin der groesste von ihnen und habe deshalb hier auch am meisten zu sagen. Ich habe mich entschieden, in Fidschi zu bleiben und die anderen auf die weitere Reise zu schicken. In Nadi (sprich: Naendi) im Westen von Viti Levu, der groessten Insel des Archipels, nahmen wir den Bus nach Suva, der Hauptstadt der Fidschis. Auf der vierstuendigen Fahrt konnte ich auch einen Bick in The Fiji Times werfen und was ueber Ausschreitungen im Nachbarland Tonga lesen. In Fidschi kriselt es auch mal wieder. Das Militaer, das mit der derzeitigen Regierung im Clinch liegt, droht mit Putsch. Fuer Aussenstehende ist das schwer zu durchschauen. Fidschi, ehemals britische Kolonie, ist seit 1970 unabhaengig. Im Laufe der Jahrzehnte wurde schon dreimal geputscht. Im Hintergund standen vor allem ethnische Konflike zwischen den melanesischen Ureinwohnern und den Fidschi-Indern. Die Briten hatten im spaeten 19. und fruehen 20. Jahrhundert zehntausende von Indern nach Fidschi geholt. Sie arbeiteten vor allem auf den Zuckerrohrplantagen. Heute sind etwa 40 Prozent der fast 850 000 Fidschianer indischer Herkunft. Alte melanesische Stammesstrukturen reichen wohl auch noch bis in die heutige Politik, was alles noch komplizierter macht.

Der Weg der Steine

Der Weg der Steine

Seit dem 19. November 2006, 11.30 Uhr, habe ich einen Platz in der Oeffnung eines knorrigen Baumstammes vor dem Regierungsgebaeude in Suva. Ich kann sehen, was auf dem Gelaende passiert. Gucke ich nach rechts, sehe ich in den Albert-Park. Schon mehrfach marschierte Militaer auf. Aber die Lage ist bislang ruhig. Die neuseelaendische Premierministerin Helen Clark, als ganz tough bekannt, schaltete sich in den Konflikt ein. Sie hat Fidschis Premier Laisenia Qarase und Armeechef Commodore Voreqe Bainimarama nach Wellington eingeladen, um mit ihnen zu verhandeln. Aber ueber die weitere Entwicklung kann ich nicht mehr berichten. Das koennt Ihr in The Fiji Times unter www.fijitimes.com verfolgen.

Der Weg der Steine

Tatsache ist, dass in Fidschi vor allem die grossen Hotels und die Resorts fast leer stehen, weil die Touristen aus Australien und Neuseeland ausbleiben und Buchungen fuer die kommenden Monate wegen der politischen Situation storniert wurden.

Die Fidschianer nennen mich uebrigens Vatu. Die Pluralform ist gleich. So heisst der Weg der Steine in Fidschianisch NA GAUNISALA VEI VATU. So haben es jedenfalls drei Fidschianerinnen im Horizon-Backpacker-Hostel in der Nadi-Bay uebersetzt und niedergeschrieben. Jetzt ist aber endlich Schluss mit dem Senden. Ich schalte ab und bin gespannt, was meine sieben Kollegen noch erleben werden.

Moce (das heisst hier auf Wiedersehen)
Euer Vatu

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Martin Feldmann, Frankfurt/Main
2006



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