China


Peking



15.7.2003

Nach einem neunstündigen Flug komme ich in Peking an – mit 6 Stunden Zeitverschiebung nach vorne. Es ist fünf Uhr morgens deutscher Zeit, als ich ohne vorher geschlafen zu haben, mich mit einer Kollegin zielstrebig zum Pearl Market begebe. Ein großes Kaufhaus mit marktplatzähnlichem Charakter. Vollkommen übermüdet und reizüberflutet verbringe ich über sechs Stunden in diesem Gebäude. Es ist ein Schlaraffenland des Konsums. Man kann hier alles erwerben und es erscheint mir fast so als gäbe es hier alles umsonst, so niedrig sind die Preise. Ab und zu treffe ich mich mit der Kollegin, draußen vor der Tür und rauche eine Zigarette und wir unterhalten uns über die erstandenen Dinge.

Der Stein, wo lege ich nur den Stein ab? Die Zeit rennt, in ein paar Stunden fliege ich wieder nach Frankfurt zurück. Es gibt, als ich endlich beschließe, meine Einkäufe zu beenden – nur einen Platz.

Vor dem Kaufhaus stehen am Eingang zwei große, steinerne Löwen mit aufgerissenen Mäulern. Der linke Löwe bekommt den Stein in´s Maul, er paßt genau in die Lücke zwischen zwei Zähnen. Ich mache zwei Fotos und bin sehr zufrieden – von Peking habe ich nur den Pearl Market gesehen, das Auge schaut aber vom Kaufhaus aus in diese riesige Stadt und wird mehr sehen als ich.


Weg der Steine - Peking blank
blank Weg der Steine - Peking


Kaum ist der Stein fotografiert und ich habe mich entfernt, da kommt ein alter, kleiner chinesischer Mann – schaut in das Maul, steht fragend davor, entfernt sich, holt andere herbei – doch ich sitze längst in dem kleinen Taxi und sehe nichts mehr – denn die vielen Plastiktüten verdecken mir jede Sicht...



Birgitte Harries, Dreieich
2003